Einige Gedanken zu interdisziplinärem “Studieren” – VL Frühe Neuzeit

Ich sollte dafür danken, dass ich in der im unserem Kernbereich liegenden Vorlesung “Einführung in die Frühe Neuzeit” viel erlernt habe. Dabei würde das sich für mich zeigen, wie wertvoll ein interdisziplinäres Studium sein könnte. Dass ich ursprünglich Geschichte studieren wollte, als ich mein Abitur gemacht habe, ist nicht der einzige Grund. (Es sei denn, dass man ein persönliches Ereignis als ein soziales zu betrachten versucht.) Warum man die Geschichte der Frühen Neuzeit lernen sollte, wurde Anfang der Vorlesung erläutert, würde ich jedoch anders erzählen.

Ich setze mich zwar nicht mit der Geschichte früher Neuzeit auseinander, aber die in der Vorlesung beigebrachten Schwerpunkte wie z.B.  die Staatenbildung, die Demokratisierung, die Meinungsverschiedenheit bzw. Entstehung der Öffentlichkeit und die Entstehung des Individualismus würden mir einen Standpunkt liefern, an den sozialen Konflikten in Taiwan bezüglich des Gegenübers zwischen Staat und kulturelle Praxis der Ureinwohner, Tradition oder der Gesellschaft teilzuhaben. Denn das ganze Staatssystem der Moderne einschließlich der Wahrnehmungsstruktur wurde unfreiwillig und innerhalb von 100 Jahren nach Taiwan eingeführt, über die genug Dialekte jedoch fehlen.

Es wird zwar immer intensiver über diese aus der Kolonialgeschichte stammenden Verwandlung diskutiert, aber man könnte nicht einfach einen passenden Ansatz finden, akademische Diskussionen oder Kritik in einer post-kolonialen Gesellschaft zu üben, die nicht nur an den Staat und die westliche Modernisierung eher etwa naiv zu verweigern. Die auf den Medien/Ereignissen basierende Reflexion, wie man oder auf welchen erkenntnistheoretischen Bedingungen solche Kritik üben kann und wie diese Bedingungen bzw. Subjektivität in Europa entstehen, würde mich auf einen Standpunkt zur kritischen Handlung hinweisen.

Es war nur sehr Schade, dass ich aufgrund meiner schwachen Fähigkeit zum deutschsprachlichen Hörverstehen völlig von der (schriftlichen) Weitergabe meiner Kommilitonen abhängig sein musste, um den Inhalt der Vorlesung zu begreifen. Trotzdem bedanke ich mich dafür, dass ich eine solche Chance haben konnte. Auch lieben Dank an alle, die mir geholfen haben, um Freude aus der wissenschaftlichen Verknüpfung endlich wieder zu genießen. Als ein ausländischer Studierender leide ich immer an der riesige Kluft zwischen Wollen und Erwerben, doch was ich besitze, ist nur der Geist voller Fragestellungen, die sich hauptsächlich durch die Teilnahme an sozialen Konflikten in mich geprägt haben. Mit dem Hammer oder durch das Wiederkäuen nach dem Wissen zu suchen, ist meistens quälend, aber wer nicht?

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