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6. Magical Places: Links und Dinge, die ich toll finde

Am Ende musste ich feststellen, dass ich nicht über alles schreiben kann, was mich in den USA so bewegt hat. Z.B. hätte ich gerne etwas über Verpackungen und Nachhaltigkeit festgehalten, über Kaliforniens ganz eigenen Konservatismus, den Sporthype, uvm., aber vielleicht übernehmen das ja andere. Als ich meine bisherigen Einträge nochmal durchgesehen habe, musste ich auch feststellen, dass diese leicht zum Negativen tendieren. Bis auf meine Gedanken zum Skatepark, macht die Bay mit ihrer Politikverdrossenheit, ihrem Grind und der Obdachlosigkeit kein gutes Bild. Und ja, so fahre ich auch nach Hause: In der Bay bzw. in den USA ist vieles im … Weiter lesen 6. Magical Places: Links und Dinge, die ich toll finde

5. Im Skatepark

Das Leben in der Bay und deren unterschiedlichen Bewohner*innen  kann man in einem Semester an der Uni natürlich nur im Ansatz begreifen und erleben. Ein spezieller Ort, der mir in der Fremde stets geholfen hat, war und ist der Skatepark. Als langjähriger Skater habe ich mich speziell auf meinen Aufenthalt in Kalifornien gefreut. Hier wurde nämlich der Sport der Lifestyle (😉) erfunden, hier sind die ganzen Skate-Firmen, die krassesten Skate-Parks und die besten Skater. Und wirklich es wimmelt von ihnen, auf Gefährten in allen Formen. Besonders an der Uni findet sich ein sehr speziellen Typ Skater: elektrische Skateboards sind gerade … Weiter lesen 5. Im Skatepark

4. Other Political Beliefs

Viele Menschen, die ich in der Bay getroffen habe, sind unzufrieden mit der Politik, auf lokaler Ebene ebenso wie landesweit. Das zeigt sich auch in Umfragen. Z.B.  waren 2021 nur 24 % der US-Amerikaner*innen der Meinung, dass sie in ihre Regierung vertrauen können [1]. Dieses Mistrauen herrscht folglich bei Republikaner*innen wie Demokrat*innen, es existiert links wie rechts. Besonders von links hat mich die Vehemenz der Systemkritik überrascht. Über diese möchte ich hier schreiben, auch weil ich persönlich mit rechter Systemkritik keine direkten Berührungspunkte hatte. Ich selbst verstehe mich als links und kapitalismuskritisch, dennoch bin ich auch Demokrat und habe ein … Weiter lesen 4. Other Political Beliefs

3. Kapitalismus im Brennglas

Die erste obdachlose Person in der Bay Area traf ich, da hatte ich den Flughafen keine zehn Minuten verlassen. Es saß im BART, der U-Bahn der Bay Area, ein älterer Mann mit einigen Tüten stieg ein und fuhr mit in Richtung Zentrum. Eine alltäglich Großstadtszene und doch ist das Thema Obdachlosigkeit in der Bay auf spezielle Weise präsent und brisant, wie ich im Laufe der nächsten Monate immer wieder erleben musste. Die Region steckt seit Jahren in einer Krise der Obdachlosigkeit, die von der Corona Pandemie noch verschlimmert wurde. Die letzte große Zählung der Obdachlosen fand allerdings vor der Pandemie, … Weiter lesen 3. Kapitalismus im Brennglas

2. Der Grind

Während des Semesters hatte mich die Uni voll im Griff, da gab es immer etwas zu lesen, vorzubereiten oder zu schreiben. Die Seminare dauern länger (3h) und es fallen mehr Abgaben an als in Deutschland. Ich verbrachte dementsprechend viel Zeit in der Library des German Departments mit einer kleinen, schnell vertrauten Gruppe an Bib-Buddies. Überraschend für mich war, dass im US-amerikanischen Hochschulsystem sehr wenige Menschen einen Masterabschluss anstreben, sondern lieber sogenannte Graduate Programms absolvieren, die nach dem Bachelor direkt auf einen PhD-Abschluss abzielen. An der UC Berkley dauert so ein Programm ca. 5-6 Jahre, der Masterabschluss wird quasi auf dem … Weiter lesen 2. Der Grind

1. Über Zeit und Raum: Introduction to the Bay

Ich sitze nach fünfeinhalb Monaten im Flieger von Berkeley zurück nach Deutschland. Ich bin zufrieden mit meiner Zeit in Berkeley bzw. der San Francisco Bay. Kurz nur die Bay genannt. So ganz verarbeitet habe ich mein Auslandssemester natürlich noch nicht, eher im Gegenteil: Noch bin ich gefühlsmäßig ganz im Frühling Kaliforniens, zwischen blühenden Magnolien, Zitronenbäumen, Kolibris und 18 C Grad bei blauem Himmel. Tatsächlich befinde ich mich gerade über Quebec in 11.277m Höhe, das Licht ist aus, um mich herum starten die Leute ihren dritten Film oder versuchen tapfer gegen den Jetleg anzuschlafen. Am Zielflughafen München ist es 4 Uhr … Weiter lesen 1. Über Zeit und Raum: Introduction to the Bay

Einige Gedanken: Absolutismus als Vergangenheit?

Was ein Leben bedeuten kann, ist nicht eine einfach zu beantwortende Frage. Fast genauso schwierig wäre derartige Fragestellung nach dem Sinne einer Stätte eines Lebens.Wie fühlt sich man, wenn er/sie in Europa ein Studium machen, das sich an eine reflexive Selbstbeobachtung an kulturelle Grundlagen Europas selber richtet, indem man über die kulturelle Grenzen hinaus übertritt und wieder hinein eintritt? Jedenfalls habe ich mich aus der gewöhnlichen Umgebung geschleudert gesetzt, sodass ich quasi gezwungen bin, über mein auseinandergezogenes Dasein nachzudenken. Zum Glück fehlen es immer nicht Rohstoffe. Darunter zählt die Nachricht der Demonstration am 9. Juni gegen der Entwurf des Auslieferungsgesetzes, … Weiter lesen Einige Gedanken: Absolutismus als Vergangenheit?

„Freiheit als doppelseitige Klinge“? Eine Kritik der taiwanesischen Beobachtung zum Studieren an deutschen Universitäten

Alles in und aus Deutschland ist bekanntlich anderswo in der Welt sehr geschätzt. Zu diesem Phänomen kommen manchmal jedoch einige Reflexionen vor. Vor kurzem hat ein … Weiter lesen „Freiheit als doppelseitige Klinge“? Eine Kritik der taiwanesischen Beobachtung zum Studieren an deutschen Universitäten